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Rheinreise II

24.9.2020

 

Jetzt geht’s endlich weiter. Dieses Jahr ist ja ein besonderes. Wegen Corona kommt nichts so vor, wie es einmal geplant war. Nachdem alles verschoben wurde, konnte doch ein Zeitfenster mit Corinna vereinbart werden. Sie wollte unbedingt zu Hause sein, wenn ich fahre. Man sei ja nicht mehr der Jüngste und im Notfall müsste sie ja bereit stehen. Nach allem, was auf dem persönlichen Gesundheitssektor in der letzten Zeit passiert ist, kann man die Berechtigung für diese Haltung nicht absprechen.

 

Also geht’s nach längerer Vorbereitung endlich am Donnerstag morgen los. Wettertechnisch wird es wohl eine Bewährungsprobe, da viel Regen angekündigt ist. Mal sehen, wie es läuft. Der erste Tag ist spannend, da insgesamt sechs Züge genommen werden müssen, wir kennen ja die Bahn. Corinna bringt mich nach Aachen zum Zug und schon geht’s los. 20 min Verspätung beim ersten Zug, der hier ja eingesetzt wird! Auch der ICE in Köln hat 20 min Verspätung so dass dieser noch erreicht wird, dann aber der Anschluss in Frankfurt nicht mehr. Also Verspätung insgesamt 30 min. Dafür klappt das Fahrrad-Ausleihen in Bodenheim gut. E-Bikes bekommt man an jeder Ecke, aber Fahrräder? Dafür musste ich schon nach Bodenheim ausweichen. So konnte ich die Zeit wieder aufholen und war fast eine Stunde vor der Planung in Mannheim. Dort der nächste Schlag: Der Zug nach Basel hat 50 min Verspätung. Also habe ich noch eine kleine Mannheim-Tour mit dem Fahrrad gemacht, das Schloss besichtigt (von außen), ich war noch nie dort. Großer Kasten mit imposanten Ehrenhof. Anschließend in der benachbarten Jesuitenkirche ein Bildwerk mit MM fotografiert. Ansonsten auch hier Prunk ohne Ende, wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Schloss erbaut. Eine kleine Tafel am Eingang erinnert daran, dass ein Herr Helmut Kohl hier häufig zur Messe gegangen ist. Die Information hat auf jeden Fall zum Wissen erheblich beigetragen!

 

Dann endlich im Zug nach Basel. Den reservierten Fahrradabstellplatz habe ich nicht gleich erkannt, es war eine Hängekonstruktion direkt im Eingangsbereich. Man merkt dass man älter wird, mit Rucksack auf dem Rücken habe ich das Rad nicht hoch bekommen. Aber es gibt ja junge Leute, die einem helfen. Im Übrigen sind die Schweizer Bahnwagen etwas besser auf Fahrradreisende eingestellt als die deutschen.

 

In Basel (Badischer Bahnhof) angekommen, regnet es trotz der Verspätung noch nicht. Also erst mal die GoPro montiert, das Navi angeworfen und losgefahren. Am Rhein angekommen, werde ich von einem Cello-Solo am Ufer überrascht. Und was spielt der Musiker? Der Schwan von Camille Saint Säens. Wenn das mal nicht ein schöner Start ist. Dann über die Mittlere Brücke, nicht ohne das tolle Panorama bewundert zu haben. Auf der linken Rheinseite wurde eine neue Promenade, der Elsässer Rheinweg, gebaut, welche die Schweizer Promenade an einem Industriebetrieb schon auf der französischen Seite vorbei bis hin zur „Pasarelle des trois pays“, hier einfach Dreiländerbrücke genannt, führt. Tolle Konstruktion in geschwungener, leichter Erscheinungsweise mit viel Naturstein. Später lese ich dann, dass an der neuen Promenade ein „Dreyland Dichterweg“ (http://www.dreylanddichterweg.eu/ ) von alemannischen Dichtern aus allen drei Ländern eingerichtet ist, von 24 Dichtern gibt es jeweils ein Gedicht zu lesen. Es sind viele aktuelle dabei, ich kannte nur Johann Peter Hebel. Schließlich dann bei heftigstem Regen, der dann doch 500 m vor der rettenden Brücke anfing, über die Dreiländerbrücke gefahren. Zum Glück ist das Hotel direkt am Brückenkopf. Das befindet sich ja in einem großen Einkaufszentrum, entsprechend viele Leute vor dem Hoteleingang. Also erst mal Fahrrad abgestellt, eingecheckt in der 6. und Zimmer in der 7. Etage bekommen. Der Fahrradabstellraum war übrigens ganz unkonventionell mit dem Abstellraum des Hotels identisch, allerdings in der 4. Etage, man schiebt sein Rad über Teppichflur, der auch Hotelzimmer erschließt. Alles gut. Nasse Klamotten aus und kurz geduscht und gewartet, bis die Sachen wieder trocken sind. Anschließend dann noch einen Rundgang zum echten Dreiländereck, das ja im Gegensatz zu demjenigen bei Vaals / Aachen im Rhein liegt. Daneben steht auf Schweizer Grund das Dreiländerdenkmal, das mich leider immer an einen Kampfjet erinnert, eine MIG oder so. Ich finde es nicht gelungen. Außerdem steht es mitten in einem Schweizer Industriehafen. Atmosphärisch ebenfalls nicht gelungen. Die Brücke ist da doch ein viel schöneres und verbindenderes Symbol. Und auch die länderübergreifende Dichtkunst ist ja genau die Botschaft, die Kunst ja fast immer mit sich bringt, nämlich Grenzen mindestens zu überwinden, wenn nicht aufzulösen. Der Tag endet mit einem ruhigen Essen im Hotel, bei der Dachterrasse. Dazu einen lokalen Gutedel, Schwarzwaldsprudel und ein Schnäpschen.

 

Die Schweiz verabschiedet sich vom Rhein mit einem sehr industriellen Ambiente, Frankreich begrüßt ebenso. Zum Ausgleich gibt’s die neue, schöne Promenade auf der linken Rheinseite, da auf der rechten Industrie- und Hafen-bedingt keine möglich ist. Deutschland führt sich mit großformatigen Handelsbauten ebenso wenig schmeichelhaft ein, einen Ausgleich soll der sanierte Rheinpark bringen, der aber noch nicht fertig ist. Ich bin gespannt.

 

Am Abend noch einen Ausflug nach der französischen Seite, dem Örtchen Huninque gemacht. Die sind mächtig stolz darauf, von Vauban gebaut worden zu sein. Andererseits wurde viel Geld in den Ortskern zur Sanierung gesteckt. Dies umfasst auch das Ufer der Dreiländerbrücke, den Weg dorthin und den zentralen Platz. Sehr ausdrucksstarkes Lichtkonzept am Abend, alle Register werden gezogen, eine Farborgie aus weißen Spots, roten Gebäudeilluminationen und blauen Beleuchtungen der Bäume. Etwas kitschig, aber mit klarem Gestaltungsanspruch. Wieder auf der deutschen Seite fällt einem auf, dass hier so gar nichts ist. Der Deutsche ist eine Krämerseele. Beleuchtet sind das Rheincenter und das chinesische Restaurant, dagegen ist der französische Kitsch sehr hochwertig….

 

25.9. 2020 Weil am Rhein-Vogelgrun ( Breisach)

 

Heute der erste Fahrrad-Test. Ca. 70 km sind anvisiert. Anfangs hatte ich den Rucksack falsch eingestellt, was zu schnellen Schulterschmerzen führte. Gleichzeitig erwies sich der Sattel als zu hart für meinen Trainingsstand. Die ersten zwei Stunden bis Bad Bellingen waren dementsprechend „hart“. Darüber hinaus war der Weg in Komoot nicht identisch mit dem ausgeschilderten, habe mich für die Beschilderung entschieden. Beide haben aber einen Besuch des „Idsteiner Klotz“es empfohlen. Nach den Idsteiner Schwellen, einer Rhein-Stromschnelle, wahrscheinlich die flußabwärts letzte, war dann der Klotz, ein großer Felsen, der früher wohl viel größer war, dran. Hier siedeln schon seit 20.000 Jahren Menschen, die Höhlen in den Kalk geschnitten haben. Die Klotz-Höhle wurde dann schnell zur Eremitenwohnung und später zur Kapelle. Ein steiniger Weg führte auf den Gipfel, der für mich gesperrt  war. Oben war in guten Zeiten ein Aussichtspunkt. In schlechten haben auch hier die Militärs den Ort belegt. Es war im zweiten Weltkrieg ein Infanteriebunker dort, der danach gesprengt wurde, und die Kapelle gleich mit. Schließlich wurde Ende des 20. Jh. die Kapelle wieder aufgebaut, wie man sie heute besichtigen kann.

 

Danach „obenrum“ nach Bad Bellingen gefahren und dort eine größere Pause gemacht, dort Wurstsalat gegessen. Das zentral liegende Café wird von Türkischstämmigen betrieben. Es wollte wohl kein anderer? Bemerkenswert am Wurstsalat war, dass dieser ohne Geschmacksverstärker war. Sonst kann ich in Süddeutschland ja keinen mehr essen, weil überall diese Zutat enthalten ist.

 

Danach am Rhein auf kurzem Stück weiter, hier können inzwischen die Maßnahmen des Landes Baden-Württemberg bewundert werden, Retentionsräume für Rheinhochwasser zu schaffen. Das führt dann am Ende dazu, dass ein großes Stück des Rheinradwegs gesperrt ist und ich über das Hinterland durch Neuenburg fahren muss. Erklärt wurde das erst später, so dass ich die Vermutung hatte, dass hier Gold geschürft wird, und man nicht von Touristen gestört werden will…..

 

Zwischendurch der erste längere Test der Regenkleidung, der ambivalent ausfiel. Der Regen wird abgehalten, aber man wird von innen nass. Also immer nach dem Regenguss ausziehen….

 

Der Rhein wird immer gleichmäßiger, man fährt durch so etwas wie einen Landschaftspark, sehr gepflegt, man düngt sogar das Weg-Begleitgrün. Das alles macht einen sehr kultivierten Eindruck, der selten durch ein Kieswerk oder vereinzelte Industrie gestört wird. Es gibt bis Breisach quasi keine Ortschaft am Rhein. Nach einem weiteren Starkregen kommt dann vor Breisach noch ein weiterer extrem starker Regen. Hier stelle ich mich aber unter, glücklicherweise ist ein Regattahäuschen am Weg. Schließlich über die Brücke nach Frankreich, direkt auf der anderen Rheinseite ist das Hotel. Ich bin sehr zufrieden, tolle Innenarchitektur, Blick auf einen kleinen Rheinarm mit Vögeln, eine Garage fürs Fahrrad, so dass ich auch hier abends essen gehe. „Wie Gott in Frankreich“! Das musste sein, zum Abschluss noch einen Marc de Gewurz…

 

26.9.2020 Vogelgrun - Kehl

 

Schon um 6:30 Uhr aufgestanden, um die längste Tagesetappe möglichst früh zu beginnen zu können und dem angekündigten Regen ab ca-. 12:00 Uhr möglichst zu entgehen. Um 7:07 Uhr der erste im Frühstücksraum, ein Teil des Frühstücks wird wegen Corona serviert. Die freundliche Kellnerin bringt mir Wasser für einen Tee zum mitnehmen und ein Omelette. Nach ausgiebiger Zeitungslektüre fahre ich dann ab. Am Vorabend sagte noch eine Kundin zu mir hinsichtlich des Wetters: Mal sehen. So kam es dann, weitgehend nur einzelne Tropfen bis ca. 11:30 Uhr. Dann musste ich dann im Wald doch die Regenklamotten anziehen, die ich dann bis Kehl nicht mehr ausgezogen habe.

 

Es fällt auf, dass der Rhein auf quasi ganzer Strecke, sofern er mit dem Canal du Rhin identisch ist, „hochgelegt“ ist. Den Manta legt man tiefer, den Rhein hoch. Wahrscheinlich haben die Baumeister der Nachkriegszeit keine Lust oder eher kein Geld gehabt, die Fahrrinne zu vertiefen, so hat man einfach die Seitendämme hochgezogen. So ist der Deich, auf dem man häufig fährt, etwa 5 -10 m höher als die rechts neben dem Rhein liegende Auenlandschaft. Diese wird übrigens immer noch mit aufwändigen Schleusen- und Ablaufbauwerken am Leben gehalten, mich würde mal interessieren, wer diesen Natur- und Artenschutzbeitrag und in welcher Höhe bezahlt. Auf nahezu ganzer Länge sind Neubauten von Wehren, Schleusen etc. für die Auenlandschaft zu sehen. Ich glaube, die Franzosen machen sich nicht die Mühe.

 

Allerdings sind die naturnahen Bereiche, vor allem das Taubergießen, wirklich schön und viele Tiere sind zu sehen. Ich fuhr sogar dicht an einer Gruppe Rehe vorbei. Wieder konnte ich erkennen, was „Rehaugen“ wirklich sind. Die Vögel übrigens haben den ganzen Rhein einschließlich des schiffbaren Teils in Beschlag genommen, ein großer Unterschied zwischen schiffbarem Rhein und Altrheinarmen hinsichtlich der Nutzungsintensität konnte ich heute nicht erkennen. Der wichtigste war, dass vor allem die Wehr-Situationen durch die Kormorane besetzt sind, die jeden nutzbaren Ausguck nach Fisch belegen. Dazwischen also zwischen den Wehren sind Schwäne, Fischreiher, Silberreiher, Enten und Haubentaucher.

 

Überraschenderweise sind auf der langen Tour die Beine weniger das Problem, eher der Po, der sich mit dem schmalen Sattel einfach nicht anfreunden will. Zum Glück habe ich eine gepolsterte Radhose, die ich unter die Wanderhose anziehe. Zudem gibt es die befürchtete Blutstausituation, die das Sitzen nach einiger Zeit noch schwieriger macht. Das legt sich dann nach einigen Tagen. Nach anfänglich gutem Fahren werden vor allem die geglaubten letzten 20 km ein bisschen zur Qual. Letztlich, rechnet man die Sight-Seeing Tour in Kehl und auf Straßburger Seite dazu, bin ich gut 90 km gefahren. So fühlt es sich auch an. Die nächsten Tage werden die Etappen wieder kürzer. In Kehl übernachte ich das erste Mal in der Jugendherberge und auf dieser Tour das einzige Mal in einer baden-württembergischen. Später lerne ich, dass die Landesverbände sehr unterschiedlich sind, auch die Ausstattung. In Kehl zahle ich am meisten, der Komfort ist insgesamt aber am geringsten, jedoch immer noch auf deutlich höherem Niveau als vor 30 Jahren. Immerhin gibt es ein tolles Fahrradhaus. Die Lage ist aber, wie bei allen besuchten JH, toll, am Rheinpark und nicht weit von der Innenstadt.

 

Die Highlights heute sind vor allem zunächst die verschiedenen Rheinabschnitte schiffbar – nicht schiffbar und die Rheinauenteile. Die Wehrbauten sind zum einen wegen der Neubaumaßnahmen, zum anderen wegen der Kormorane interessant. Hier sei die Corten-Stahl-Hütte an einem Wehr erwähnt.

 

An einem Baggersee stand ein Schild: Bei gutem Wetter kann man das Straßburger Münster sehen, Entfernung 30 km. Und in der Tat, man sah es, auch wenn das Wetter nicht gut war. Die Tour um das dazu gehörende Kieswerk war schon ziemlich aufwändig, man hätte doch mal eine Brücke für den Rheinradweg spendieren können. Außerdem war Komoot schlecht informiert, ich landete auf einem kaum sichtbaren Weg. Der Vorteil war, ich fuhr durch Apfelhaine, was mir zwei frische Äpfel vom Baum beschert hat.

 

Was auch auffällt, ist, dass am Weg keine einzige Gaststätte auf ganzer Länge bestand. Bei meiner Apfeltour kam ich an ein Anglerheim, das bei gutem Wetter auch Außengastronomie hat, die war aber natürlich bei diesem Regenwetter zu. So musste ich den Tag mit Proteinkeksen, Croissants aus dem Hotel, warmen Tee, zwei Äpfeln und etwas Traubenzucker bewältigen. Geht, ist aber glaube ich, nicht gesund. Dafür am Abend in Kehl am Marktplatz, Café Central, ein Holsteiner Schnitzel mit Salat und zwei Bierchen verdrückt. Die Brauerei Ketterer ist erwähnenswert.

 

Kehl hat schwer aufgerüstet. Den Ortskern habe ich noch nie gesehen, man fährt ja nach Straßburg immer auf der Europabrücke, die nördlich der Innenstadt liegt. Von der JH aus läuft man am alten Rheinarm dorthin. Mit dem Bau der Passarelle Deux Rives wurde auf beiden Seiten des Rheins ein Park angelegt, der an der JH vorbeiführt, den Altrheinarm integriert und zur Innenstadt führt. War auf einem Aussichtsturm in diesem Park, Nettes kleines Örtchen. Die Passarelle ist als Brücke sehr interessant, es werden zwei Wege (Rad-Fuß) durch eine Seilkonstruktion parallel über den Rhein geführt, in der Mitte gibt es eine Sitzplattform . Nette Idee. Nach derjenigen in Weil am Rhein haben wir hier ein zweites Symbol deutsch-französischen Freundschaftsbemühens. Hier fand ich, haben die Deutschen in der Parkgestaltung die Nase vorn. Die französische Seite ist sehr formal, die deutsche integriert spielerische Elemente, was durch die JH auch begründet wird. Bei dem Wetter war natürlich nicht viel los.

 

Die Innenstadt ist auch durchgestaltet, aber im Wesentlichen aus der Nachkriegszeit, von einigen wiederaufgebauten historischen Gebäuden abgesehen. Schöner Marktplatz. Man feiert hier ausgiebig Erntedank mit einer großen Installation auf dem Marktplatz und an anderen Stellen in der Fußgängerzone.

 

27.9. Kehl-Neuburg am Rhein

 

Heute sollten es etwas weniger Kilometer werden. Habe noch in Kehl einen Radtouristen getroffen, der seine Tour auf zwei Monate angesetzt hat. Stade-Bodensee-Stade. Der Mann ist sicher in Rente. Er sagte auch, dass das Wetter besser wird. Er hat recht gehalten, heute hat es, von einigen Tropfen abgesehen, nicht geregnet. Aus Kehl heraus zu kommen war etwas aufwändig, viele Industrieanlagen. So durfte ich am Unterlauf der Kinzig entlang fahren. Hier sehen übrigens die Unterläufe der Nebenflüsse alle gleich aus. Sei es Kinzig, Elz, Dreisam oder Murg, neben einem ca. 20 m breiten Flussbett sind beidseitig Wiesen, jeweils ca. 50 m breit, dann folgt ein Hochwasserschutzdamm. So ist es immer. Neben der Kinzig sind übrigens große Abraum- und Kohlestaubhalden, die wohl nie mehr benötigt werden. Die Altlast wird uns, Kohlekompromiss sei dank, wohl irgendwann wieder beschäftigen.

 

Der Rhein ist, quasi bis zur Staustufe Iffezheim quasi eine Abfolge von Seen. Der Wasserspiegel liegt, wie schon bemerkt, manchmal sicher bis zu 10 m über dem Urgelände. So etwas kann nur in einer Nachkriegszeit entstehen, wo man fest an den Frieden glaubt. Eine kleine Sprengung und schon ist alles hin. Neben den großen, von Dämmen gehaltenen Wasserflächen war vor allem die Technik interessant. Ein großer Teil der Fahrt verlief auf den Dämmen. Dort begegnet man quasi immer abwechselnd technischen Einrichtungen:

 

1.       Verladestationen der Kiesindustrie

 

2.       Marinas

 

3.       Kieswerke mit eigener Wasserfläche

 

4.       Regulierungswerke für die Bewässerung der Polder / Auenlandschaft

 

5.       Staudämme

 

6.       Schleusen

 

7.       Industriehäfen, teilweise für einzelne Betriebe

 

8.       Technische Anlagen für Kraftwerke, diese meistens für Wasserkraft, selten für Atomkraft (Fessenheim)

 

9.       Brücken (wenige)

 

Es liegt zwischen Kehl und wahrscheinlich Wörth kein Ort direkt am heutigen Rhein. Alle Orte, wie Plittersdorf, Neuburg am Rhein etc. liegen zurückgesetzt an Altrheinarmen. Dementsprechend war die Gastronomieversorgung der Strecke. Habe in einem Bootshaus auf einem Schiff in einer Marina einen Flammkuchen gegessen. Der war auf jeden Fall besser, als das, was man in Aachen in „In“-Kneipen als Flammkuchen bekommt.

 

Highlight des heutigen Tages war auf jeden Fall eine Installation an der französischen Uferseite. Irgenwann vor der Staustufe Gambsheim fallen Steine auf, die wie die Kilometertafeln des Rheins aussehen. In regelmäßigem Abstand sind verschiedene Flüsse benannt. Das Ende nach Süden und somit für mich der Anfang, markieren die Steine „Amour“ und „Styx“. Als wenn nur dadurch das gesamte Leben umschrieben wird. Tolle Sache. Später lese ich im Internet, dass die Rückseiten mit markanten Landmarken am Wasser bedruckt sind. Ich komme wieder.

 

Schließlich die Rheinfähre bei Neuburg am Rhein, alles klein, aber hier hat der Strom eine Geschwindigkeit, die an diejenige bei Bonn erinnert. Die Fähre hat auch reichlich Mühe. In Neuburg schließlich schnell das Hotel gefunden, es ist so, wie man es beim Begriff „zur Sonne“ erwartet, allerdings unter griechischer Führung. Das Essen – gegrillter Schafskäse und ein Wildkräutersalat mit Ziegenkäse gratiniert – sehr lecker, ist wohl unter Cross-over-Cooking zu verbuchen. Habe einen Liter Apfelsaftschorle getrunken, um das Flüssigkeitsdefizit des Tags auszugleichen. Der Abschluss – bildet ein Pils. Die sind hier übrigens alle etwas Kohlensäurehaltiger als man das gewohnt ist.

 

Nicht zu vergessen: Bei Neuburg ist vor dem zweiten Weltkrieg als Teil des Westwalls ein sogenannter „Panzergraben“ gebaut worden. Diesen gibt es noch heute. So etwas wie ein moderner Burggraben. Es ist schon lustig, dass noch im 20. Jh. geglaubt wurde, räumliche Sperren würden zum Kriegsergebnis erheblich beitragen. Während allerdings alles Mögliche aus der Geschichte Neuburgs präsent und dargestellt wird, ist diese Epoche offensichtlich dem Vergessen übertragen worden. Es gibt keinen öffentlichen Hinweis als Tafel oder Teil eines historischen Pfades. Dafür ein riesiges Schiffsmastmonument auf dem Dorfplatz. Den Panzergraben habe ich besucht, er ist vollständig eingewachsen. Wer es nicht weiß, tippt auf einen weiteren Teil des Altrhein-Arm-Systems. Dafür konnte ich Augen- und Ohrenzeuge dafür werden, dass die Wasserflächen um Neuburg für Wildvögel interessant sind, ich habe große Schwärme Gänse gesehen, darüber hinaus gibt es Sumpfschildkröten (für die eifrig Erläuterungen gegeben werden) und Wasserratten….

 

28.9.2020 Neuburg-Speyer

 

Das große Ziel, der Dom von Speyer, rückt näher und soll auf dieser Etappe mit ca. 70 km erreicht werden. Nach unspektakulärer Fahrt durch das Hinterland, meistens auf oder neben Deichen, wird Wörth erreicht. Hier ist Mercedes-Land. Gerade erst hat Mercedes eine neue Lkw-Verladung errichtet. Abgesehen von der Frage des Eingriffs in die Polder- und Altrhein-Arm-Landschaft ist als Radfahrer festzustellen, dass man nun einen Umweg fahren muss, der zum Teil durch die hässlichste Gewerbe-Industrie-Vorstadtlandschaft führt, die man sich denken kann. Nicht alles ist Mercedes schuld, aber eine Reihe des Gewerbes ist sicher im Gefolge des Großunternehmens gekommen. Vielleicht wird in zukünftige Generationen einmal eine Kulturverpflichtung, die auch den Städtebau beinhaltet, auf solche Akteure zukommen. Natürlich wissen wir, dass das alles mit Ausbeutung, Korruption etc. erreicht wird. Aber es könnte sich ja auch mal etwas verbessern. Im Anschluss an diesen unsäglichen Abschnitt bin ich am Rand von Wörth entlanggefahren und schließlich am Altrhein-Arm wieder gelandet. Dieser war allerdings paradiesisch. Eigentlich ein Anglerrevier, alle 50 m ein Anglersteg, den jeder Pächter wohl mit einem Hüttchen belegen konnte. Aber da heute Montag ist, war kein Angler da. Übrigens wurde der Altrhein extra für die Angler entschlammt….Da ist der Steuerzahler wohl wieder für Einzelinteressen in Anspruch genommen worden. Aber hier ist es still außer Vogelgezwitscher. Erstmalig habe ich mehrere Königsfischer gesehen, den Vogel sieht man sonst nur im Lehrfilm. Gelegentlich hört man Flugzeuge, ich weiß nicht, von welchem Flugplatz. Ich denke an an das Musikstück „Nightingales and Bombers“, dem ja auch eine Tonaufnahme von Nachtigallen vorangestellt ist, wo man im Hintergrund Flugzeugmotorengeräusch hört, in der Interpretation von Manfred Man sind das natürlich Bomber des 2. Weltkriegs. Nichts von alledem hier.

 

Der heutige Tag eignet sich hervorragend für Sozialstudien der Radfahrer. Heute ist den ganzen Tag Sonnenschein angesagt. Sie kommen wie Ratten aus den Löchern, alle möglichen Leute fahren Fahrrad, e-Bike und wenige Liegefahrrad. Die Einstellung der Menschen zur Umwelt kann ich heute gut am von mir erstellten “Freundlichkeitsindex“ erkennen. Der Index bezieht sich auf das Grüßverhalten der Menschen. Die Tage davor, mit viel angekündigtem Regen, konnte ich hauptsächlich ältere Herren mit Tourenrädern, einige Rennradfahrer und wenige Paare antreffen. Anfänglich habe ich immer gegrüßt, nach einer Reihe von Misserfolgen wird man wählerisch. Der Freundlichkeitsindex ist so aufzustellen:

 

1.                   Ältere Herren alleine

 

1.                   Schlechtes Wetter: immer

 

2.                   Gutes Wetter: Gelegentlich

 

2.                   Rennradfahrer: Nie (keine einzige Rennfrau getroffen, bzw. keine als solche erkannt)

 

3.                   Paare heterogen

 

1.                   Schlechtes Wetter: Gelegentlich

 

2.                   Gutes Wetter: selten, noch seltener ein Lächeln der Frau

 

4.                   Paare homogen (Männer)

 

1.                   Jung: fast immer

 

2.                   Älter: selten

 

5.                   Liegeradfahrer (männlich, weiblich): Immer

 

6.                   Ältere Frauen alleine: nie

 

7.                   Familien: nie, habe am 30.9. eine freundliche Ausnahme, eine junge Familie mit Kleinkind getroffen

 

So ist das Begegnen am heutigen, sonnigen Tag auf der ganzen Strecke häufig, am häufigsten an den Rheinabschnitten. Dort einige Erläuterungsinstallationen zu Kunst und Wasserbau oder zur Regionalgeschichte, dazu Brücken und eine Gastronomie bei Germersheim, bin aber nicht eingekehrt.

 

Zwischen Germersheim und Speyer unaufgeregte Tour durch das Hinterland an oder auf Deichen. Immer wieder trifft man Neubauten der Polder – und Hochwasserrückzugsräume. Hier hat das Land Rheinland-Pfalz viel unternommen, teilweise wurden Deiche zurückgenommen und neue Übergabebauwerke realisiert. Dies stärkt den Ansatz, dass zum Bauwerk Rhein auch ein breiter Korridor von Hochwasserschutzarealen und Poldern mit ihren Teilbauwerken gehört.

 

Sechs km vor Speyer dann der erste Blick auf den Dom, der mir einen Jubelschrei entlockt hat. Danach noch am Flugplatz und am Technikmuseum vorbei. Dieses hat übrigens eine stattliche Anzahl von Originalflugzeugen aufgebaut. Danach – fast unmittelbar im Domumfeld und schon vor dem Dom gelandet. Mit Gepäck etc. will ich da natürlich nicht rein, also vorher zur JH gefahren, Fahrrad abgestellt und Zimmer bezogen. Alles ist etwas komfortabler als in Kehl, es gibt Handtücher, Seife, das Bett ist gemacht. Danach zum Dom zurück, alles noch mal inspiziert. Der Dom hat mich als Student im 2. oder 3. Semester begeistert. Damals habe ich mich mit Baugeschichte rumgeschlagen. Die Romanik insbesondere hat mich wegen der Regelmäßigkeit und dem ‚Bestreben nach baulicher Harmonie begeistert und der Speyrer Dom ist weiterhin für mich das Höchste des Deutschen Stils. Natürlich weiß ich, dass insbesondere das Westwerk und die Innenausstattung etwas Nachhilfe im 19. Jh. erhalten haben. Aber es ist immer ein erhabener Moment, wenn man drauf zugeht, insbesondere wenn man auf die Chorseite mit ihren schönen Ornamenten zugeht…

 

Innen ist ja wenig Ausstattung. Neu ist für mich ein Kerzenspendetisch mit vielen Fantasietieren. Ich glaubte er sei von Gernot Rumpf, den ich sehr schätze, schließlich habe ich ein bisschen von ihm gelernt, indem ich seine Aktzeichen- und Bildhauerkurse besucht hatte. Die Lektüre im Internet hat mich belehrt, dass das „Marienleuchter“ genannte Objekt von einer Dominikanerin Burghildis Roth, die 1987 gestorben war, stammt. Das Werk von 1986 soll den Stammbaum Christi symbolisieren. Den habe ich nicht gesehen.

 

Anschließend Rundgang durch die Altstadt gemacht und dort in der Weinstube Rabennest, ein historisches Fachwerkgebäude in der Altstadt, zu Abend gegessen, es sollte etwas richtig pfälzisches sein. Also Saumagen, Leberknödel und Bratwurst mit Weinkraut. Zur Vorspeise Ziegenkäse mit Aprikosen – sehr interessant. Dazu zuerst Weinschorle, dann Wein.

 

Im Speyrer Dom machte noch eine Notiz aufmerksam, nach der Herr Kohl in Speyer beerdigt ist. Der heilige Helmut ist also auch in Speyer begraben. Warum, erschließt sich mir nicht. Schließlich ist er in Ludwigshafen geboren und gestorben. Da haben wir aber Glück gehabt, dass in der Kaisergruft kein Platz mehr frei war. Anscheinend wird in dieser Region jeder Schritt des Altkanzlers erwähnt, ich erinnere an die Tafel in der Jesuitenkirche in Mannheim. Mir ist im Kopf, dass er doch derjenige war, der sein Ehrenwort bis zum Tod verteidigt hat und dafür in Kauf genommen hat, dass er als bestechlich angesehen werden muss, quasi der „Pate“ der Bonner Republik.

 

29.9.2020 Speyer-Worms

 

Wieder ca. 8:45 Uhr losgekommen. Es ist frisch, aber trocken. Nach anfänglichem Fahren an der Straße geht es schnell wieder in die Landschaft, aber ab vom Rhein, man wird am zurückgelegten Rheinhauptdamm entlang alter Rheinschleifen geführt, wie schon tags zuvor. Vom Rhein sieht man entsprechend wenig, man erfährt aber wieder viel über Hochwasserschutz und die Maßnahmen der letzten Jahrzehnte zur Polderbildung. Nach den letzten Tagen ist hier für mich aber nichts mehr Neues dabei. Beim Fahren durch die Landschaft habe ich dann das erste Mal Rübenroder im Einsatz gesehen, habe sogar eine frisch geerntete Rote Rübe gegessen. Die Maschinen graben die Rüben quasi als Scholle aus, lassen sie auf ein Förderband laufen, dabei wird die Erde gelöst und das Grün abgeschnitten. Erde und Grün werden auf den Boden zurückgeworfen. Ist der Zwischentank voll, wird das ganze auf Lkw bzw. Anhänger geladen. Der Rübenroder hatte beim Projekt Widdersdorf eine besondere Bedeutung, weil die Landwirte darauf bestanden, die Allee Unter Linden mit diesem Fahrzeug befahren zu wollen. Wir haben nur mit Schleppkurven geplant, ohne jemals dieses Fahrzeug gesehen zu haben. Jetzt habe ich das nachgeholt.

 

Ludwigshafen kommt fast überraschend, in der Landschaft haben sich einige Fabrikanlagen angekündigt. Plötzlich ist man in der Stadt und fährt noch ca. 3 km durch industrielle Vorstadt. Die Industrie ist natürlich am Rhein, wegen des Transports. Ich beschließe, die „Innenstadt“ einmal in Augenschein zu nehmen. Dort ist allerdings vieles Baustelle, man ist offensichtlich um Neugestaltung bemüht. Das Ergebnis ist noch nicht zu fassen, einzelne Elemente wie die Straßenbahnhaltestelle sind schon fertig. Toll ist allerdings das Monument, bei dem sich zwei Alu-L sich bewegen. Bei richtiger Stellung ergibt sich dann ein „U“, also insgesamt „LU“ für Ludwigshafen. Das Denkmal ist von George Rickey „conversation II“ und wurde von der BASF der Stadt zum Millenium geschenkt.

 

Allerdings ist „Ludwigshafen am Rhein“ nicht so ganz wahrnehmbar. Es gibt zwar eine kleine Promenade, die ist aber eher beiläufig mit der Innenstadt verbunden, ansonsten ist am Rhein die Industrie und die Hafenwirtschaft auf beiden Seiten, also auch auf der Mannheimer Seite. Da sind die wenigen Bäume an der Promenade von Ludwigshafen schon eine Freude wert.

 

Von hier in Richtung Worms sind es noch ca. 25 km. Davon sind gefühlt 10 km BASF-Fläche. Man fährt etwa an 10 Werkstoren vorbei, die alle von Beschäftigten bevölkert waren, Mittags- oder Raucherpause. Ansonsten sind vor allem Forschungs- und Verwaltungsgebäude an der Straße. Irgendwann kommt ein Containerterminal, dann ein Autobahnkreuz und dann ist man wieder in der Landschaft. Jetzt wieder die letzten 10 km durch Auenlandschaft, davon 2,5 km an Freizeiteinrichtungen vorbei, Kleingärten, Freizeitvereine, Hunde- und Jachtclubs etc., aber noch grün. Und plötzlich ist man in der Stadt, drei Abbiegevorgänge und man steht vor dem Dom. Die Jugendherberge ist direkt gegenüber, es muss Zimmer mit Blick auf Dom geben. Ich bekomme allerdings eins in die andere Richtung. Das Haus ist traditionell, allerdings aufgemöbelt. Total modernes Baddesign, alles allerdings sehr klein. Mein Zimmer hat vier Betten, ich weiß nicht, wie vier Leute mit dem wenigen Platz auskommen sollen. Alleine ist es gut.

 

Der Wormser Dom ist etwas gedrungener als der Speyrer Dom, allerdings auch insgesamt vollständiger aus dem 12. Jh. Auffällig sind die runden Treppentürme, während der Speyrer Dom ja eckige hat. Das Bauprinzip ist das gleiche, allerdings mit weniger Zahlenmystik und darum nicht so vollkommen. Außerdem ist er wegen des verwendeten roten Sandsteins dunkler. Einige MM-Bilder gemacht.

 

Luther ist überall (ich glaube nicht IM Dom). Die Spurensuche führt zu den Luther-Schuhen, die da stehen, wo Luther gestanden haben könnte, man weiß es aber nicht wirklich. Das Gebäude, der Bischofspalast, gibt es so nicht mehr. So sind im heutigen Park zwei Orte als Luther-Standorte durch Kunst belegt. Das eine sind die Schuhe, das andere ein Metallgerüst mit den berühmten Worten, wo man sich quasi in eine Kanzel stellen kann. Ich besuche auch das Luther-Denkmal. Hier fällt mir erstmalig auf, das zu seinen Füßen geistige Vorgänger dargestellt sind, einer davon ist Savaranola, ein anderer Johannes Hus. Hus kann ich verstehen, bei Savaranola muss ich noch mal nachlesen, ich hatte ihn nicht in so guter Erinnerung.

 

Schließlich musste noch ein Spaziergang zum Rhein gemacht werden, denn auch Worms liegt mit seiner Innenstadt nicht eigentlich am Rhein. Die Stadtbefestigung ging zum Rhein durch und beinhaltete keinen Rheinhafen, dafür gab es aber verschiedene Parallel- und Seitengewässer. Es gibt auch hier eine kleine Promenade mit mehreren gastronomischen Einrichtungen, die sich um das alte Pegelhäuschen gruppieren. Daneben die berühmte Hagenstatue, wegen der ich ja hierhin gekommen war. Am Ufer hat ein Schweizer Kreuzfahrtschiff angelegt, offensichtlich mit rumänischer Besatzung.

 

Auf dem Rückweg noch einen Blick in die örtliche Shopping-Mal geworfen. Nicht das etwas Neues zu entdecken gewesen wäre, aber hier ist eine Ausstellung über historisches Worms, die nicht sehr tiefgründig war. Allerdings wurde auch darüber aufgeklärt, dass das Einkaufszentrum auf der Fläche der ehemaligen Magdalenenkirche stand. Diese war ein Dominikanerkloster, das bereits 1226 gegründet wurde und in dem Albertus Magnus als Vorsteher gewählt wurde. Also aus zwei Gründen ein bedeutsamer Ort.

 

Abends in der JH gegessen. Salat, Ravioli und Pudding, es war sehr gut. Gestern war dann doch eine Nummer zu heftig. Aber man muss sagen, dass die rheinlandpfälzischen JH vom Standard einfacher Hotels nicht abweichen. Einziger Unterschied ist immer noch, dass man sein Bett machen und die Bettwäsche abziehen und zum Sammelplatz bringen muss. Außerdem muss man den Müll wegbringen und das Geschirr des Essens auf den Wagen stellen. Ansonsten: Die Übernachtung der Wahl. Offenbar sind die Landesverbände sehr autonom. In Kehl war alles einen Tick einfacher, dafür aber teurer. Der württembergische JHH-Verband fährt offensichtlich eine andere Strategie. Das Frühstück war immer gut, generell das Essen hat eine gute Qualität.

 

30.9.2020 Worms – Bodenheim-Mainz

 

Die letzte Etappe der Fahrradtour bricht an. Habe gerade festgestellt, dass ich ein interessantes Tourkonzept hatte. Langsame Steigerung bis zum 3. Tag, an dem tatsächlich 90 km zurückgelegt wurden. Danach an jedem Tag ca. 10 km weniger. Die letzte Etappe, also heute, hat nur noch offizielle 44 km, also am Ende dann 46 km und ist damit nach der ersten Etappe mit knapp 7 km die zweitkürzeste. Aber ich hatte über die Tourdynamik bei der Planung nicht nachgedacht. Es ging um die Etappenziele.

 

Nach Worms zunächst wieder nur Industrie. Herausragend dabei die Fabrik von Röhm, die als einzige rundrum mit Stacheldraht gesichert war. Ziemlich riesiges Gelände. Danach, nach ca. 10 km vom Ortskern entfernt, wurde es wieder landschaftlicher. Das gewohnte Bild von Poldern, Deichen und landwirtschaftlichen Flächen. Gelegentlich ein Blick auf den Rhein, vor allem dort, wo dann doch wieder eine industrielle Verladestation oder ein alter Rheinübergang war. Schließlich dann auf der hessischen Rheinseite die vier Kühltürme vom AKW Biblis. Die Druckreaktoren sieht man hinter den Bäumen nicht. Irgendwie schon komisch, wenn man bedenkt, dass dieses gewohnte Bild irgendwann nicht mehr zur Rheinlandschaft gehört. Wahrscheinlich werden die Kühltürme als erstes gesprengt, sie sind ja nicht kontaminiert. Biblis ist ja auch ein Symbol für den Glauben daran, dass alles technisch meisterbar ist. Die gerade aufkommende Diskussion um das geplante Endlager zeigt, dass das technisch meisterbare nicht unbedingt das machbare ist. Ich glaube nicht, dass die Politik in der Lage ist, unter Beteiligung der Öffentlichkeit eine Entscheidung zu fällen. Das Zeug wird wohl für die Nachkommen irgendwo liegen bleiben. Darüber hinaus sind die Erfahrungen mit dem Bergwerk Asse ja auch nicht gerade beruhigend. Ein Endlager, bei dem man geologische und andere Prozesse auf eine Million Jahre planen kann, ist ja schon abstrus. Wir schaffen ja noch nicht mal 50 Jahre. Das müsste inzwischen in allen Köpfen drin sein. Hier verstehe ich die Auffassung unserer belgischen Freunde, die einfach darauf warten, dass die Beseitigung verstrahlten Materials durch zukünftige Generationen gelöst wird. Denn dass ist mit Sicherheit wahrscheinlicher und einfacher, als ein Endlager auf eine Million Jahre mit hoher Sicherheit zu planen.

 

Kurz vor Oppenheim dann der erste Weinberg. Bei Oppenheim läuft ein Höhenzug quer zum Rhein, der Ort liegt auf halber Höhe. Daher wird hier das Rheinbett durch natürliche Begrenzung schmaler. Oppenheim hat bei mir irgendwie einen guten Klang, so dass ich den Ortskern besuche. Die evangelische Kirche ist natürlich geschlossen. Aber dahinter liegt das – zumindest für mich – berühmte Ossiarium. Hier sind 20.000 Knochen aufgestapelt, seit dem 14. Jh. Das Ossiarium ist übrigens im Keller der Michaelskapelle untergebracht, die als Totenkapelle ausgewiesen ist. Das erinnert mich an die Michaelskapelle in Bad Godesberg hinter der Burg, die neben dem Friedhof steht und also sicher auch eine Totenkapelle ist.

 

Ich beschließe, hier den Abschluss meiner Radtour zu begehen, weil ich von Bodenheim, wo das Rad abgegeben werden muss, keinen so guten Eindruck hatte. Hier ist man mitten in der Weingegend. Das Lokal Vision ist direkt am Rathaus- und Marktplatz. Es gibt Flädlesuppe und Maultaschen, dazu Wein und Wasser. Zur Feier des Tages kommt sogar die Sonne heraus, aber nicht dauerhaft. Zum Nachtisch gibt es noch eine Huxelrebe Spätlese. Perfekt.

 

Dann weiter und wieder ins Tal, parallel zur B9 durch die Weinberge. Tatsächlich fahre ich nur zwischen Oppenheim und Nackenheim durch Weinberge, also nur wenige Kilometer. Dafür dass ich auf der ganzen Strecke von Basel bis hier durch offizielle Weingegenden fahre, erstaunlich wenig. Das zeigt, dass nach wie vor die Rheinregion mit den Bereichen ihrer Altarme und Poldern etc. keinen Weinbau zulässt. Bei Nierstein ist noch das Denkmal für die erste Rheinquerung der amerikanischen Armee im 2. Weltkrieg zu sehen. Die amerikanischen Pioniere haben nur 18 Stunden gebraucht, um eine Rheinbrücke herzustellen, die eine ganze Armee tragen kann. Respekt! (Als ehemaliger Pionier darf ich das ausdrücken). Es geht nichts über gute Vorbereitung und das richtige Material zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.

 

Kurz danach das Örtchen Nackenheim, bei dem ich vom Rhein abbiege und in Richtung Bodenheim fahre. Ich hatte schon befürchtet, dass ich auf das Hochufer hochfahren muss, aber ich wurde belehrt, dass auch Bodenheim vor dem Hochufer liegt. Der Weinbau endet quasi an den Hängen des Hochufers, so dass hinter Nackenheim mit Weinbau schon wieder Schluss war.

 

Ich komme am Radgeschäft an. Vor dem Haus sind türkischstämmige Bauarbeiter bei Pflasterarbeiten beschäftigt. Ob ich ins Geschäft wolle? Die hätten heute geschlossen. Tatsächlich sind mittwochs neuerdings die Öffnungszeiten nur vormittags. Zum Glück ist der Chef da. Ich brauche nur das Fahrrad abzustellen, keine Formalitäten. Zum Abschluss noch ein Foto vom Fahrrad. Alles in allem hat es sich gut gehalten, auch wenn nach drei Tagen feuchten Wetters das Getriebe trocken gelaufen war und ich mit Baumarkt-Kettenöl nachhelfen musste. Gelegentlich hat es etwas gequietscht, aber das ging komischerweise wieder weg. Also alles gut. Dennnoch war das Fahrrad aus der Schweiz vor zwei Jahren einen Tick besser….Für mich war der Sattel ein großes Problem, es hat schließlich eine Woche gedauert, bis ich mich dran gewöhnt hatte. Zum Glück hatte ich meine Radlerhose dabei. Ohne wäre es anstrengend gewesen.

 

S-Bahnfahrt nach Mainz, Fußweg zur JH, problemlos eingecheckt, Zimmer bezogen, die übliche Prozedur. Dann habe ich mich noch zu einem Stadtspaziergang entschlossen. Mit dem Bus zum Bahnhof und von dort einmal rund gegangen, Eis inclusive. Für mich eine neue Erfahrung war neben Dom und Gutenberg, das Deutsche Kabarettarchiv. Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt. Es ist übrigens im gleichen Gebäude untergebracht wie das Karnevalsmuseum. Wie passend. Schön der „Walk of Fame“, bei dem bedeutenden Kabarettisten und Kabarettistinnen ein Denkmal gesetzt wurde. Einige Namen kenne ich, einige nicht. Für mich wichtig ist, dass als ein Begründer des Kabaretts Hugo Ball, der Dadaist genannt wird, der ja schon in den dadaistischen Performances in Zürich so etwas wie Kabarett gemacht hat. Und schließlich hat mich der Stern von Kurt Tucholsky gefreut, der ja sicher zu den frühen satirischen Sprachkünstlern des 20. Jh. Gehört. Inwieweit er mit Kabarett in Verbindung zu bringen ist, weiß ich nicht, es muss aber einen Grund haben.

 

Ansonsten ist Mainz wie immer, ich bin mal gespannt, ob es im nächsten Jahr Mainz bleibt Mainz wieder gibt. In der JH am Bistro noch zwei Bierchen getrunken. Das war das einzige Mal, dass Leute abends im Bistro oder Foyer einer JH gesessen haben, alles Männer, allerdings verschiedene Alter.

 

1.10.2020 Mainz- Eltville-Rüdesheim-Östrich-Winkel-Ingelheim

 

Der heutige Tag dreht sich um die Region, die etwa in der Mitte des Rheinverlaufs liegt. Bei Mainz ist der Rheinkilometer 500. Östrich-Winkel schließlich ist mit dem Brentano-Haus einer der Kernzellen der Rheinromantik. Letztlich, und da hat mich Corinna erst drauf gebracht, ist schon Eltville mit seiner Burg und vor allem dem Rosengarten im Burggraben und dem Fachwerkstädtchen geeignet, zum romantischen Gefühl beizutragen. Also bin ich früh aufgestanden, um das große Programm, diesmal mit Bahn und Fähre sowie Bus zu bewältigen. Nach etwas holprigem Start mit Umstieg in Wiesbaden war ich dann endlich in Eltville. Vom Bahnhof direkt zum Rosengarten. Überraschenderweise waren die Rosen noch in voller Pracht. Auch die Ergänzungsbepflanzung war noch in Blüte. Das Bild ist das romantische, das man sich von Burggräben vorstellt. Es fehlten nur noch die Burgfräulein. In einer Ecke hat ein Scherzkeks drei Kaiserstatuen in Rot – Gold – und Schwarz angemalt. Wo doch der republikanische Grundgedanke diametral zum Kaisertum steht. Aber daher ist es ja auch so witzig. Nach Kauf der Schiffstickets für morgen und Begehen der Rheinpromenade schnurstracks zum Bahnhof und nach Rüdesheim. Auf dem Weg überrascht noch ein Schild, dass darauf hinweist, dass in diesem Haus Bernhard Schott 1748 geboren wurde, der einer der wichtigsten Musikverleger wurde. Auch in meinem Besitz befinden sich einige Noten von „Schott’s Söhne“.

 

In Rüdesheim schließlich war leider der Bahnhof hinter dem Ort, so dass ein Fußweg zur Stadt notwendig war. Am Bahnhof übrigens die berühmte Weinbrandschmiede Asbach-Uralt, die es seit 1892 gibt. Der alte Betriebskern steht aber leer, offensichtlich wird nur noch im neueren Hallenkomplex gebrannt. Zwischen Bahnhof und Stadt liegt noch eine Burg, ich glaube Brömserburg. Im Ort selbst dann wie erwartet viel Betrieb in der Drosselgasse und drumrum. An der Seilbahn allerdings kein großer Betrieb, so dass die Drängelgitter, die man wg. Corona aufgestellt hatte, nicht benötigt wurden. Also die Seilbahn, eine 1S-Bahn mit Zweierkabinen, offen, bestiegen und in die Wolken gefahren. Das Wetter ist ja so, dass die Wolken tief hängen. Ziel war das Niederwalddenkmal, das ja nicht nur auf halber Rheinstrecke steht, sondern auch ein wichtiges Nationaldenkmal ist. Darüber hinaus, und das war mir bisher nicht klar, ist es ja auch ein Siegesdenkmal aus dem deutsch-französischen Krieg. Allerdings hat man den französisch-feindlichen Klang des Liedes „Wacht am Rhein“, der unter der Germania eingraviert ist, entschärft, indem „welsch“ durch „Feind“ ersetzt wurde und somit der Text nicht automatisch als französisch-feindlich eingestuft werden konnte. Außerdem schaut die Germania, die hier die Wacht am Rhein hält, nicht nach Westen, von wo der französische Feind hätte kommen müssen, sondern flussaufwärts und begrüßt die rheinabwärts fahrenden Schiffer. Positiv interpretiert signalisiert das Denkmal erste leichte Anzeichen von Entspannung. Leider war der 1. Weltkrieg bei der Einweihung des Denkmals im Jahr 1883 schon nicht mehr weit.

 

Was den Standort aber noch interessanter macht, ist die Tatsache, dass der „NIEDERWALD“ ein Landschaftspark aus dem 18. Jh. Ist. Graf von Ostein ließ 1764 nicht nur ein Jagdschloss errichten, sondern etwa später so etwas wie einen „Waldpark“. Also ein der Landschaftsparkidee verpflichteter aufgeräumter Wald. Er ließ auch entsprechende Spolien einbauen. Mit Rossel, „Zauberhöhle“ und „Rittersaal“ war damit das romantische Inventar geschaffen. Gut denkbar, dass Clemens Brentano, der Begründer der literarischen Rheinromantik, hier oft spazieren war, vom Brentano-Haus (nicht sein Wohnsitz, doch der Familie gehörend) ist es nicht weit. Die „romantische“ Landschaft mit Blick auf die Burgen, den Mäuseturm, die bewaldeten Inseln haben sicher hier zum Entstehen romantischer Literatur beigetragen.

 

Also wieder mit der Seilbahn runter, durch Rüdesheim hindurch und mit der Bahn nach Oestrich-Winkel. Leider ist der Bahnhof in Oestrich, so dass man durch das Straßendorf noch ein paar Meter zu Fuß nach Winkel laufen muss und natürlich ist das Brentanohaus am anderen Ende des historischen Siedlungsbereichs. Zum Brentanohaus gehört vor allem Bettina von Arnim, die hier häufig mit Karoline von Günderrode zusammentraf. Eine Besichtigung war Corona-bedingt leider nicht möglich, so habe ich es von außen angesehen, ein schönes herrschaftliches. Karoline von Günderrode hat ihre letzten Tage offensichtlich nicht im Brentanohaus verbracht, sondern in einem anderen, etwa 500 m entfernten Gebäude, hier ist extra eine Tafel angebracht. Die hat schließlich auch einen Hinweis auf die Grabstätte gegeben, die ich dann besucht habe. Soweit erkennbar, sind ihre Texte höchst empfindsam und eindringlich. Ihre Bedeutung für die romantische Literatur ist wohl immens, heute kennt sie doch fast keiner mehr, die Schulbildung kommt ja nicht mehr über Goethe und Schiller hinaus. Ich bin zutiefst beeindruckt. Wie ja vielleicht weniger bekannt ist, hat sie sich aus Liebeskummer oder auch aus Weltschmerz am / im Rhein 1806 umgebracht. Auf dem Grabstein steht

 

 

Erde du meine Mutter

 

Und Du mein Ernährer

 

Der Lufthauch

 

Heiliges Feuer mir Freund

 

Und Du o Bruder der Bergstrom

 

Und mein Vater der Äther

 

Ich sage euch allen

 

Mit Ehrfurcht freundlichen Dank

 

Mit euch hab ich hienieden gelebt

 

Und ich gehe zur anderen Welt

 

Euch gerne verlassend

 

Lebt wohl denn

 

Bruder und Freund

 

Vater und Mutter

 

Lebt wohl

 

 

 

Von Oestrich-Winkel geht eine Fähre nach Ingelheim. Das zeigt sich am Rhein sehr industriell, zum Beispiel ist der Firmensitz von Weber-Grill hier. Den ersten Bus zur Innenstadt verpasse ich, den zweiten kann ich nur bis zum Bahnhof nutzen. Also noch ein kleiner Marsch bis zum Kaiserpfalz-Museum. Das erreiche ich dann um 15:10 Uhr. Das Museum ist relativ klein, allerdings hat es einen großen Außenausstellungsbereich. Die Kaiserpfalz Ingelheim habe ich im Studium kennengelernt. Die außerordentliche Halbkreisform hat mich damals schon begeistert, in der frühmittelalterlichen Architektur ist sie einmalig und ist sicher aus römischer Villenarchitektur abgeleitet. Warum die Architekten von Kaiser Karl damals auf diese Form gekommen sind, kann auch die Ausstellung nicht klären. Sie hebt nur hervor, dass Ingelheim neben Aachen und Nijmwegen zu den größten und am besten ausgestatteten Pfalzen von Karl gehört. Interessant ist, dass das fränkische Reich nicht weit von hier die Ostgrenze hatte, die erst von Karl durch Krieg, Raub und Unterdrückung weit nach Osten geschoben wurde. Die aktuellen Grabungsergebnisse weisen gegenüber meinen bisherigen Erkenntnissen als neues auf, dass eine weitere Kirche gefunden wurde. Mittelpunkt der Anlagenkonstruktion ist übrigens ein Brunnen. Zusätzlich gibt es noch eine 7 km lange Wasserleitung in der Art der römischen Wasserleitungen, was für die Baukunst des 8. Jh. eine Besonderheit ist. Die Tatsache, dass der Brunnen der Mittelpunkt ist, spricht dafür, dass der große Hof so wie in Aachen von hölzernen Wirtschaftsgebäuden bestanden war. In Ingelheim gibt es dafür keinen Beweis. Ich wundere mich trotzdem, dass keine Analogie zu Aachen gezogen wurde. Die Außenausstellung ist gut, man hat an einigen Stellen Rekonstruktionen gewagt und die Gesamtanlage in Pflaster und in der Freianlage verdeutlicht. Leider war ich da voll im Regen. Teilweise wurden mittelalterliche Häuser, die sich in der Anlage entwickelt hatten, abgerissen, um die Anlage besser erkennen zu können und vorhandene Mauerreste sichtbar zu machen. Insgesamt sehr eindrucksvoll. Eindrucksvoll auch, dass anders als in Aachen der Ort sehr schnell unbedeutend wurde, weil die Kaiser nicht mehr so viel reisten, bzw. weil sich die Grenze so stark nach Osten verschoben hatte. Die heutige Unbedeutendheit wird auch dadurch deutlich, dass noch nicht mal der Busfahrer wusste, wie man zur Kaiserpfalz hinkommt. In Ingelheim dann den Zug nach Mainz und dann in die Innenstadt, um Corinna zu treffen, die inzwischen eingecheckt hatte. Im Café am Ballplatz dann nett zu Abend gegessen und anschließend noch einen schönen Stadtspaziergang gemacht. Corinna ist von Mainz begeistert, was mich natürlich freut.

 

2.10. 2020 Mainz-Koblenz

 

Heute geht’s aufs Schiff. Nach kleinem Fußmarsch und Busfahrt waren wir am Schiff. Die Reise selbst ist unaufgeregt, bis Rüdesheim habe ich ja gestern schon fast alles gesehen. Wir sitzen drin, es ist quasi wie im Wohnzimmer. Der Rheingau gefällt Corinna sehr gut, wir kommen bestimmt noch mal wieder. Ich erinnere mich gut an meine erste große Fahrradtour mit 16 Jahren, die den Rhein entlang führte. Auf der linken Rheinseite sind wir damals stromaufwärts gefahren, auf der rechten in Gegenrichtung.

 

Die Burgen fangen quasi am Rheinknick an, zunächst auf der rechten Seite Ehrenfels und Rossel, auf der linken auch am Rheinknick der Mäuseturm. Dieser hat mich lange Jahre begleitet. Wenn man früher von Bonn nach Kaiserslautern mit der Bahn fuhr, stieg man in Bingerbrück um. Vom Bahnhof kann man den Mäuseturm sehen. Dann kommen im weiteren Fahrtverlauf die Burgen Rheinstein, Reichenstein/‘Falkenburg und schließlich Sooneck. Alle Burgen, die keine Ruinen sind, sind wohl im Wesentlichen im 19. Jh. wiederaufgebaut bzw. ergänzt worden. Bei Reichenstein ist das besonders deutlich. Rechtsrheinisch ist noch etwas Weinbau auf den unteren, flacheren Hanglagen, linksrheinisch quasi überhaupt nicht, lediglich in Seitentälern kann man etwas sehen. Heimburg bei Niederheimbach, dann Fürstenberg und auf der anderen Seite Burg Nollig oberhalb von Lorch. In Lorch habe ich schon vor 46 Jahren in der JH übernachtet.

 

Manchmal überkommt mich der Gedanke, eine Burgruine einmal zum Leben wiederzuerwecken, wenn unendlich Geld zur Verfügung stünde. Da dem natürlich nicht so ist, kann man sich hier schöne Dinge vorstellen. Allein schon die bautechnische Herausforderung, authentisch zu arbeiten, wäre interessant und wird ja in einigen aktuellen Projekten auch versucht.

 

Dann kommt Bacherach mit der Kirchenruine und der Burg Stahleck, die seit gut 100 Jahren auch Jugendherberge ist. Schließlich die Rheinburg Kaub, ein einzigartiges Gebäude, das es so ähnlich wohl nicht noch einmal gibt. Kaub lebt immer noch davon, dass Blücher 1814 hier mit seiner Armee den Rhein überquerte. Zu beachten ist, dass die ganze preußische Armee von Mannheim bis Neuwied am rechten Rheinufer stand und an drei Orten gleichzeitig der Rhein gequert wurde. Das Besondere ist, das Blücher zu dem Zeitpunkt schon 72 Jahre alt war und wegen der Freiheitskämpfe aus dem Ruhestand zurückgekehrt war.

 

Das Rheintal wird immer enger und die Hänge steiler, die Kurven abrupter. Schließlich passieren wir unter Abspielen des Loreleyliedes die Loreley. Interessant ist ja, dass es sich dabei keineswegs um eine alte Rheinsage handelt, sondern um eine Erfindung von Clemens Brentano. Dieser hat das Loreleymärchen als symbiotische Rheinromantische Erzählung in seinem Roman Godwin im Jahr 1801 herausgebracht. Damit hat er ein romantisches Topos geschaffen, das weltweit zu einem touristischen Ansturm auf das Mittelrheintal geführt hat. Bei der Gelegenheit darf nicht unerwähnt bleiben, dass gleichzeitig die englischen Romantiker das Mittelrheintal entdeckt hatten, sozusagen als rückständiger Raum, in dem die alte Zeit und die Natur noch landschaftsprägend waren. Damals war der Siegeszug der Dampfmaschnine in England schon einige Jahrzehnte (seit 1712 in englischen Bergwerken) alt. Just aber mit dem Beginn des Rheintourismus wurde aber die Dampfschifffahrt auf dem Rhein aufgenommen, gerade rechtzeitig, um die touristischen Massen rauf und runter zu befördern. Gleichzeitig begann damit natürlich auch die Umgestaltung des Rheinraums zum touristischen und wirtschaftlichen Zweckraum.  Schon Heinrich Heine hat übrigens in seinem Loreley-Gedicht von einem „Märchen aus uralten Zeiten“ gesprochen, dabei war die Geschichte gerade mal 20 Jahre alt. Und es dauerte noch mal 20 Jahre, bis Friedrich Silcher die berühmte Melodie zum Heine-Gedicht fand. Der Ohrwurm ist wohl nicht mehr aus der Welt zu schaffen.  

 

Kurz darauf sind wir schon in Sankt Goar, der Endstation von diesem Schiff. Den einstündigen Aufenthalt verbringen wir mit Mittagessen in einem örtlichen Lokal, allerdings war das Wetter so gnädig, dass wir draußen sitzen konnten. Deftige deutsche Küche natürlich mit Rheinwein. Bei Sankt Goar haben wir dann die Burg Rheinfels, auf welche die Hauptstraße direkt zuführt. Wir saßen quasi in der Sichtachse. Gegenüber ist dann die Burg Katz, zu der dann stromabwärts aber mit relativ großem Abstand die Burg Maus gehört. Das nächste Schiff dann, das uns nach Boppard bringt, heißt übrigens „Asbach Uralt“ und ist in den Asbach-Farben beige mit braunen Streifen lackiert. Hier sitzen wir dann auf dem Freideck, da sogar die Sonne etwas rausgekommen ist. Jetzt musste es natürlich noch einmal ein Rheinwein sein. Berühmt ist die Weinlage Bopparder Hamm. Generell sind die Rheinweine ja für eher süßen Gesamteindruck bekannt, aber das ist Geschichte, die vor allem mit den Exportweinen nach England zusammenhängt. Natürlich musste daher jetzt der Rheinwein auch süß sein.

 

Nach der Burg Maus kommt dann noch das Burgenpaar Liebenstein – Sterrenberg, die feindlichen Brüder. Der Sage nach haben diese ihre Schwester beim Erben betrogen. Mit den gewonnenen Mitteln haben diese dann vor allem die Aufrüstung der Burgen betrieben, die Schwester hat inzwischen mit ihrem Geld ein Kloster gebaut. Nachdem der eine Bruder den anderen versehentlich ermordet hatte, ging er als Sühne in den Kreuzzug und kam nicht wieder. Nur die Schwester hat in ihrem Kloster ein gutes Leben geführt. Schließlich in Boppard angekommen, ist für heute die Schiffsreise zu Ende. Mit dem Zug schnell nach Koblenz und dort mit dem Bus in die Altstadt zum Altstadt-Hotel. Hier lassen wir es mit einem schönen Hotelaufenthalt uns noch mal richtig gut gehen. Das Hotel liegt am Jesuitenplatz mitten in der Altstadt, wir haben ein Zimmer mit Blick auf den Platz im 2. Stock.

 

Der Abendspaziergang führt nach einem Altstadtrundgang natürlich zum Deutschen Eck. Nachdem 1993 die Kaiserstatue wieder errichtet wurde, kann man sozusagen „dem Kaiser hinten rein“ nicht kriechen, sondern steigen, direkt in den Sockel. Die Architektursprache ist etwa mit derjenigen des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig vergleichbar. Die Poller am Rhein erinnern an Geschütztürme, die Denkmaleinfassung, der Unterbau an die Idee einer Burgenarchitektur, ohne jedoch eine solche zu sein. Interessant übrigens, dass damals für diese Denkmäler (auch für das Niederwalddenkmal) Wettbewerbe durchgeführt wurden. Man kann also davon ausgehen, dass aus dem Blickwinkel der damals in der Jury sitzenden Personen die realisierte Lösung die bestgeeignete sei. Vom Aussichtspunkt unter dem Pferd sieht es aus, als stünde man auf einem Schiffsführerstand und der Bug ist die Mündungsspitze der Mosel in den Rhein. Der Entwurf ist also schon sehr durchdacht.

 

Die Geschichte des Denkmals in der Nachkriegszeit ist es wert, erwähnt zu werden. Die Bronzestatue wurde im Krieg zerstört. Das denkmallose Sockelbauwerk wurde dann von Theodor-Heuss als Mahnmal für die Wiedervereinigung bestimmt. Man brachte damals Tafeln der damals neu gegründeten Bundesländer (noch ohne Saarland) an der Ballustrade an und Erinnerungstafeln an die „noch nicht“ zur Republik gehörenden Länder. Diese hängen noch heute. 1983 schließlich hat ein Privatmann nebst Frau, Werner Theisen…… sich notariell verpflichtet, die finanziellen Mittel für die Rekonstruktion der Statue aufzubringen und die Statue dem Land zu schenken. Der damalige Ministerpräsident Bernhard Vogel hatte damals das Schenkungsangebot abgelehnt, da es dem Mahnmalgedanken widerspreche Die Geldgeber hatten inzwiwschen ausreichend Mittel zusammengetragen, um die Rekonstruktion zu beauftragen und erneuerten das Angebot. Der Auftrag wurde ausgelöst. . Mit der Wiedervereinigung ab 1989 war der Grund für das Mahnmal mit einem Mal weggebrochen. Nach erneuten Landtagswahlen hatte die nun rot-grüne Regierung das Angebot erneut abgelehnt. Die Statue wurde fertig gestellt. Inzwischen hatten in einer Befragung der Koblenzer Bevölkerung 80% der Befragten eine positive Haltung zum Denkmal eingenommen. Um dem wachsenden Druck zu entgehen, hat die Landesregierung schließlich das Grundstück an die Stadt Koblenz übertragen. Nachdem das fertige Denkmal schon auf dem Schiffsweg in Koblenz angekommen war, konnte der Rat dem weiter wachsenden Druck nicht mehr standhalten und nahm schließlich die Schenkung an. Der Rhein hat mit dem Transport des reitenden Kaisers wiederum eine „tragende Rolle“! übernommen. Inzwischen hat sich die Aufstellung, zumindest in touristischer Hinsicht sicher gelohnt, Scharen auswärtiger Touristen kommen eigens, um das deutsche Eck in seiner „vollständigen“ Form zu erleben. Die Integration in die Bundesgartenschau 2011 hat schließlich auch gestalterisch zu einer Anbindung an die Altstadt geführt.

 

In der Altstadt ist bemerkenswert, dass im Münzgebäude ein Wandbild aus dem Jugendstil zur Illustration eines Goethe-Spruches auf einer Brücke angebracht ist:

 

 

Die Zeit mäht so Rosen als Dornen

 

Danach geht alles von vornen

 

 

 

Ein schöner Sinnspruch vor allem an einer Münze angebracht. Gegessen schließlich in einem Café am Münzplatz, Salat und ein Weinchen, bzw. eine Weinschorle.

 

3.10.2020 Koblenz-Köln

 

Da wir viel Zeit bis zum Start mit dem Schiff in Linz haben, besuchen wir noch ein Museum, das interaktive „Romantikum“ im Confluentes-Forum. Hier hat sich die Stadt Koblenz bemüht, der Bevölkerung einen leichten Zugang zum Thema Rhein, Rheinromantik, Schifffahrt etc. durch interaktive Stationen zu verschaffen. Nach meiner Auffassung ist das gelungen, wir hatten viel Spaß. Gut auch die Möglichkeit, digitale Informationen zu speichern, um sie dann zuhause am Rechner wieder abrufen zu können.

 

Bus-‚Bahn bis Linz und dann das Schiff gestürmt, vor der offiziellen Bording-Time. Dann die schlechte Nachricht: Das Schiff ist ab Königswinter ausgebucht, wir können also nur bis dahin mitfahren. Wegen Corona ist die Gastzahl erheblich reduziert worden. Wir haben auch nicht damit gerechnet, dass da eine größere Gesellschaft bei dem schlechten Wetter mitfährt. Wir müssen warten, ob noch irgendwelche Personen absagen. In Unkel dann die erfreuliche Nachricht, dass wir doch bis Köln mitfahren können.

 

Ab jetzt sind alle Besonderheiten an der Strecke bekannt. Nach Linz kommen die Brückenköpfe der Brücke von Remagen, die ja erst beim Queren der amerikanischen Armee durch die Belastung zerstört wurde. In einem dieser Köpfe war einmal eine Ausstellung von Christiane Crevett-Bauser mit einem Künstlerfreund. Da haben wir zwei Kunstwerke gekauft. Dann kommt schon das Siebengebirge mit Drachenfels und Drachenburg, auf der anderen Seite Mehlem. Hier liegt meine Paddler-Jugend. Hier habe ich viel trainiert, vom Bootshaus bis nach Nonnenwerth. Die Rheinkulisse hat sich geändert, viele neue Häuser im Stil der weißen Modernen sind dazu gekommen. In Königwinter legt das Schiff gegenüber der Mehlemer Fähre an. Dann kommt der Godesberger Kanuclub, dem ich von ca. 1971 bis 1985 angehört habe. Hier habe ich meine Rheintaufe etwa 1972 bekommen. Das war so: Damals gab es eine Partnerschaft zwischen dem Godesberger Kanu-Club und meiner Schule, dem Konrad-Adenauer-Gymnasium. Die Partnerschaft bestand aber nur mit der Renn-Abteilung. Da wurde dann Werbung in der Schule gemacht und meine Mutter meinte, das wäre doch was für mich. Also begann meine Karriere als Renn-Kanut. Zuerst wurden wir Anfänger mit zwei Könnern in den Vierer gesteckt. Nachdem die wichtigsten Handgriffe gelernt waren, gab es die Rhein-Taufe. Man sprang auf dem Steg mit einem Köpper über eine Plette in den Rhein. Der war damals noch ziemlich verdreckt und das Wasser hatte neben einer eigenartigen Farbe auch einen eigenartigen Geruch. Natürlich schluckt man auch Wasser, und so ist in mir ein Teil des Rheins eingelagert. Kurz danach hatte ich meine zweite, allerdings unfreiwillige Taufe. Als errster durfte ich in den Renn-Einer steigen. Prompt bin ich auf der andern Seite ins Wasswer gefallen. So ist also mein Körper mit dem Rheinwasser etwa bei Rhein-km….. dauerhaft verbunden. Bei der Rennabteilung bin ich aber nicht lange geblieben, weil man irgendwann einen Vertrag unterschreiben sollte: 3 mal die Woche trainieren, kein Alkohol und keine Frauen… So bin ich dann zuerst zur Wandergruppe und dann zur Wildwasserslalom-Gruppe gekommen, der ich dann bis 1978 angehört habe.

 

Godesberg ist natürlich als Ort der Jugend vielfältig mit mir selbst verbunden, die Rheinsilhouette hat sich durch einige moderne Bauten verändert, ist aber in der Grundstruktur gleich geblieben. Auch Bonn hat sich dem Grunde nach nur unwesentlich verändert. Für den Rhein bedeutsam ist das Wohnhaus von Ernst Moritz Arndt, der 1813 postulierte „Der Rhein- Deutschlands Strom – nicht Deutschlands Grenze. Er gehört sicher zu der Gruppe von Personen, die das Nationalgefühl befördert haben, zu einer Zeit, in der von einem „Deutschland“ weit und breit noch nichts zu sehen war. Dies trifft nebenbei auch auf Hoffmann von Fallersleben zu, dessen Deutschlandlied von 1841 in die gleiche Kategorie gehört. Das Arndt-Haus wirkt neben den viel größeren benachbarten Gebäuden nahezu putzig. Das ist aber der falsche Eindruck für die Bedeutung des Dichters und Politikers.

 

Über Bonn will ich nicht viel weiter sagen, als ich dort drei Jahre als öffentlicher Angestellter Verkehrsplanung betrieben habe und seit gut 25 Jahren beratend für die Stadt tätig bin. Ich kenne also viele Ecken und natürlich auch das Rheinufer. Zu den Brücken ist zu bemerken, dass die Südbrücke genau auf der ehemaligen Gemeindegrenze von Bonn und Bad Godesberg errichtet wurde. Die Kennedybrücke wiederum ist weiterhin Bundesstraße, obwohl durch die Stadt hindurch kein regionaler Verkehr geführt werden kann. Weil sie das ist, hat sich die Stadt immer um eine Kostenbeteiligung zum Neubau bzw. zur verkehrsgerechten Umgestaltung gedrückt. Der Kompromiss stellt zumindest die Autofahrer nicht zufrieden.

 

Bonn ist der landschaftliche Bruchpunkt mit dem Siebengebirge, hier weicht der letzte nennenswerte Höhenzug der rheinischen Bucht, die hier beginnt und später in den Niederrhein übergeht. Die Orte liegen weitgehend auf der 1. Hochterrasse, einige Ortsteile wie Teile von Mehlem sind leichtsinnigerweise in die Niederterrasse gebaut worden, mit entsprechenden Risiken für die Hochwasserschädigung. Also sieht man ab Bonn nur die erste Baum- oder Häuserreihe, das danach bleibt verborgen. Außerhalb der Ortslagen ist somit zunächst der erste Eindruck ein grüner, der dann ab Wesseling für einen langen Abschnitt Industrieanlagen weicht, Wesseling ist ja ein Schwerpunkt der deutschen Erdölchemie. Verladeeinrichtungen, Rohrgeflechte etc., dazwischen der Ortskern von Wesseling. Dazwischen wieder Grün, rechtsrheinisch Porz und da kann man schon, wenn man genau hinschaut, hinter den Häusern den Kölner Dom erahnen. Ab da geht es nur noch zwischen Häusern hindurch, die sich zum Kölner Zentrum hin an Dichte und Höhe steigern. Im Sonnenuntergang glänzt die Süd-Autobahnbrücke im freundlichen Grün. Die Form der Brücke ist gelungen und könnte ein Wahrzeichen sein, wenn diese Rolle nicht die Köln-Deutzer Eisenbahnbrücke mit den charakteristischen Fachwerkbögen schon fest innehätte. Der Kölner Dom wächst optisch, ohne zwischen den immer höheren Häusern am Ufer, den Kranhäusern und sonstigen Klötzen dominant wirken zu können. Dazu ist er zu sehr eingebaut. Die Fernwirkung ist kleiner als z.B. in Speyer. Schließlich legt das Schiff pünktlich am Ufer an, hier reiht sich ein Ausflugs- an das nächste Ausflugsschiff an, ein Glück, dass hier überhaupt noch ein Platz ist. Im Abendhimmel am rückwärtigen Dom vorbei zum Bahnhof und ab.

 

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